Blickpunkt Junges Ehrenamt: Wie steht es um den Ehrenamt-Nachwuchs in NRW?
Der Blickpunkt Junges Ehrenamt ist eine spannende Detail-Ansicht des Jungen Ehrenamts in Nordrhein-Westfalen mit Einblicken in die Herausforderungen und Wünsche junger engagierter und nicht engagierter Menschen. Die Erkenntnisse unterstützen Vereine, Verbände und Organisationen, das Ehrenamt in NRW zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Klar wird: Das Junge Ehrenamt ist vielfältig, motiviert und voller Potenzial. Demografische Veränderungen, regionale Unterschiede und veränderte Lebensrealitäten bringen aber auch Herausforderungen mit sich. Der Blickpunkt Junges Ehrenamt liefert Lösungsansätze, genau diese zu bewältigen.
Jetzt als PDF herunterladenWie das Ehrenamt attraktiver für junge Menschen wird
Was ist die Initiative Junges Ehrenamt für NRW?
In der Initiative denken junge Menschen das Ehrenamt mit jungen Menschen neu, um es für Gleichaltrige attraktiver zu machen. Dabei geht es um Bedürfnisse, aber auch um die Frage, ob Strukturen noch passen oder ob die Kommunikation ankommt.
Wer sind die jungen Menschen?
Die Kerngruppe der Initiative bilden FSJ-/FÖJlerInnen, die in unterschiedlichen Organisationen in NRW angedockt sind. In einem agilen Prozess analysieren sie die Ist-Situation aus Sicht junger Menschen und bauen eine Community auf, die gemeinsam Lösungen erarbeiten.
Mitarbeit ist willkommen!
Sie sind jung, ehrenamtlich aktiv oder interessiert oder sie haben in Ihrer Organisation ein Netzwerk, dass aus jungen Menschen besteht? Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf unter JungesEhrenamt@ehrenamtatlas.de
Junge Engagierte mit viel Leidenschaft
Leni Antwerpen und Leon Günther sind zwei Gesichter des Jungen Ehrenamts in NRW. Der 23-jährige Jugend-Fußballtrainer und die 20-jährige Jugend-Basketballtrainerin brennen für ihre Hobbies und leben ihr Engagement mit viel Leidenschaft. Dabei hilft ihnen auch der EhrenamtAtlas. Denn mit der Sonderauswertung Blickpunkt Junges Ehrenamt können die beiden genau sehen, an welchen Stellen es Veränderung bedarf, um junge Menschen im Ehrenamt zu halten. Was genau das ist, erklären sie im Video.
Dem Ehrenamt in NRW droht eine Millionenlücke : Die Probleme beim Nachwuchs
Dem Ehrenamt in Nordrhein-Westfalen droht ein handfestes Nachwuchsproblem. Wie eine Sonderauswertung des EhrenamtAtlas von WestLotto zeigt, liegt die EhrenamtQuote bei den jungen Menschen in NRW zwischen 18 und 29 Jahren mit 58 Prozent zwar höher als in allen anderen Altersklassen. Das Problem: Mit 1,5 Millionen Engagierten sind die jungen Menschen zahlenmäßig zugleich die kleinste Gruppe von allen. Ihnen gegenüber stehen fast doppelt so viele Engagierte über 60 Jahre (2,8 Millionen). Wenn die Älteren irgendwann in den Ehrenamtsruhestand gehen, fehlen rechnerisch damit schon jetzt 1,3 Millionen Ehrenamtliche an allen Ecken und Enden.
Ehrenamtsforscherin Prof. Andrea Walter von der Hochschule für Politik und öffentliche Verwaltung in NRW hat die Erstellung des EhrenamtAtlas von WestLotto wissenschaftlich begleitet – und setzt sich intensiv mit dem Jungen Ehrenamt auseinander. Wie man junge Menschen für ein Ehrenamt motivieren kann und warum der Faktor Zeit dabei so entscheidend ist, erklärt Walter im Interview mit dem WDR3-Magazin Westart.
Die Bereitschaft der jungen Menschen zum Engagement ist grundsätzlich da. Die Fragen sind: Wie schöpfen wir das vorhandene Potential derjenigen aus, die sich eine ehrenamtliche Betätigung vorstellen können. Und: Welche Rahmenbedingungen brauchen jungen Menschen für ein Ehrenamt?
”Junges Ehrenamt in NRW – Sonderauswertung EhrenamtAtlas 2024
83 Prozent der nicht Engagierten unter 30 Jahren können sich vorstellen, ein Ehrenamt auszuüben. Die Bereitschaft der jungen Menschen zum Engagement ist also grundsätzlich da. Hinweise, wie künftig mehr junge Menschen für ein Ehrenamt gewonnen werden können, gibt der EhrenamtAtlas, den WestLotto anhand einer repräsentativen forsa-Umfrage zum freiwilligen Engagement in ganz NRW erstellt hat. Die wichtigsten Ergebnisse:
Wertschätzung
75
Prozent fühlen sich durch ihre politischen Vertreter wenig bis gar nicht wertgeschätzt. Während 45 Prozent der jungen Ehrenamtlichen noch das Gefühl haben, Wertschätzung von der breiten Öffentlichkeit zu erfahren, herrscht von Seiten der Lokalpolitik Verbesserungsbedarf.
Finanzierung
91
Prozent der Ehrenamtlichen unter 30 sind der Meinung, dass gemeinnützige Projekte vor allem durch das Land NRW, z.B. durch eine Ehrenamt-Stiftung, finanziert werden sollten. Nur 57 Prozent sehen Unternehmen der Privatwirtschaft und 70 Prozent die Gesellschaft in der Verantwortung.
Zeit
56
Prozent geben an, zu wenig Zeit für die Ausführung eines Ehrenamts zu haben. In Städten mit über 100.000 Einwohnern liegt der Wert sogar bei 60 Prozent.
Organisationen des Ehrenamts
Mit diesen Verbänden und Organisationen verbindet WestLotto über das Lotto-Prinzip eine enge, vertrauensvolle Partnerschaft.
Ergänzend zu den Partnerschaften aus dem Lotto-Prinzip kooperiert Westlotto mit weiteren Ehrenamtsorganisationen